Barcelo Hotel Cologne

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Barcelo City Center Cologne

Da ich zum 1.Mal in so einem „Mega-Teil“ gebucht habe, kann ich mir keinen Vergleich zu anderen Hotels erlauben.
Ich wundere mich nur immer wieder darüber, was in Behindertenführer als „Behindertengerecht“ eingestuft wird…Es fing schon an mit dem Eingang!
Entweder Drehtüre oder eine Schwere Normale Tür, die ordnungsgemäß der deutschen Fluchtwegeverordnung nach außen aufgeht.
Wer schonmal das Vergnügen hatte, mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen durch eine Drehtüre zu fahren, der weiß, dass es für denn fahrenden fast unmöglich ist, das Tempo und den Drehradius der Türe beizubehalten. Ist man zu schnell, klatscht man vorne gegen die Scheibe, ist man zu langsam bekommt man vom folgenden Flügen nen Schlag in den Rücken, und trifft man den Drehradius der Türe nicht, kriegt man hinten nen Schubs versucht dagegen zu halten, vorne stellen die Räder quer der Rolli blockiert und der Fahrer liegt vornüber auf der Schnauze.
Also durfte mir meine Begleitung die schwere Eingangstür neben der Tür öffnen.

Wenn man unter Behindertengerecht versteht, dass der Behinderte ohne Hilfe klar kommt, so war das für den Eingang schonmal suboptimal gelöst.

Zum Check-Inn ging es an die schöne Steh-theke, die sah nett aus, hatte aber mindestens eine Höhe von 1,50 m. Wenn man aber als Rollifahrer nur knapp 80 cm aufweist (sitzend über Bodenhöhe) , dann wird das mit dem Schreibkram etwas schwierig. Manche dieser Theken haben ja auf halber Höhe ne Handtaschenablage auf der man ja zur Not auch schreiben kann, dieses war aber hier nicht der Fall, also durfte die Begleitung wieder ran. Das kann man auch direkt als Erklärungsgrundlage nehmen, warum Rollstuhlfahrer fast nie Kreditkarten haben. Im sitzen kommt man immer so schlecht an die Eingabegeräte…

Danach enterten wir das groß angekündigte Rollstuhl-Zimmer, und, oh Wunder,… es war wirklich viel Platz in dem Zimmer. Mit dem Rollstuhl rangieren war bequem möglich. Danach ging es ins Bad. Toilettenklappgriffe wie üblich seitlich neben der Toilette angebracht. Dann gings unter die Dusche. Kleiner Abfluß direkt unter dem Duschkopf, das war es. Da keine Duschtasse und kein Gefälle zum Abfluß hin war, hatten wir nach knapp 2 Minuten ein neues Schwimmbad in Köln eröffnet, und der Zimmerteppich vor dem Bad wurde auch kräftig gewässert. Das Wasser stand noch Stunden später im Bad und so war die Unfallgefahr enorm.
Ein einfacher Bodenabzieher hätte Wunder bewirkt.

Danach sollte es ins Bett gehen, Frage nun hier: Wie? Da es weder Festhaltegalgen noch Strickleiter von der Decke gab, mußte die Begleitung meine 50 kg aufs Bett wuchten und dann später wieder in den Rollstuhl zurück. Alleine wäre es mir unmöglich gewesen.
Einen Notrufschalter hatte das Zimmer auch: Halt nur leider 50 cm vom Bett weg. Im Notfall hätte ich also nach meinen „Inspektor Gadget“- Armen verlangen müssen.
Immerhin hatte das Bett ein motorisiertes Kopfstützenteil wodurch ich ohne Kraftanstrengung vom Liegen ins Sitzen gebracht werden konnte.

Fazit:
Das Hotel hat alle gesetzlichen Baumaßnnahmen für ein Behindertenzimmer eingehalten, und doch ist es weit davon entfernt, Behindertengerecht zu sein…

www.barcelocolognecitycenter.com