Rolliman meets Eric Paslay

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Vorweg, die Fotos sind dieses Mal leide rnicht so toll geworden, Das Handy kam mit dem Licht scheinbar nicht so klar.

Es gibt immer wieder Konzerte, da fährt man ohne große Hoffnung und Erwartung hin und man erlebt dann etwas richtig Gutes, was lange im Gedächtnis hängen bleibt. So geschehen bei mir und meinem Begleiter ausgerechnet an Allerheiligen in Köln im „Blue Shell“.

Ich hatte in einem Country Forum von einem Konzert des texanischen Countrysängers Eric Paslay gelesen und habe mir über YouTube einige Sachen von ihm angehört und dachte: ,,Hmm, könnte interessant werden…“ Und da man an einem Feiertag wie Allerheiligen eh nicht viel zu tun hat, habe ich mich mit meinem Begleiter auf den Weg ins Blue Shell nach Köln gemacht.

Dort angekommen waren wir Beide etwas überrascht, dass eine meterlange Schlange vor dem Club stand und auf Einlass wartete. Mein Begleiter war aber ganz clever und hat mich einfach von der entgegengesetzten Seite zur Tür gefahren, sodass ich wie von Geisterhand doch an erster Stelle stand, ohne mich an allen vorbeigemogelt zu haben. Am Einlass stand dann auch ein großes Schild, dass das Konzert ausverkauft sei. Die Dame am Einlass ließ uns auch direkt vor allen anderen in die Bar und sagte nur: ,,Sucht euch einen Platz.“

Mein Begleiter steuerte mich mit dem Rollstuhl direkt vorne vor die Bühne, haute die Bremsen in die Reifen und sagte nur: ,,Unserer!“

Auf der Bühne packte gerade ein Herr mit einer Kappe die Gitarre vom Soundcheck zusammen, sah uns, kam freudestrahlend auf uns zu und begrüßte uns: ,,Very nice to see you and thanks for coming!“ Es war Eric Paslay himself, der sich die Zeit nahm, um den hochwohlgeborenen Rolliman per Handschlag zu begrüßen. Nein, jetzt mal Scherz beiseite, Eric Paslay war wie fast alle Nordamerikaner super locker drauf und er hatte überhaupt keine Berührungsängste auf uns zuzugehen und uns zu fragen, wo wir herkommen oder was wir machen, wie wir auf das Konzert gekommen sind usw… Man merkte ihm da schon an, dass er irgendwie stolz und überrascht war, dass sein zweites Konzert in Deutschland ausverkauft ist. Jetzt muss man dazu sagen, das Blue Shell nicht der größte Laden ist, wenn dort 150-200 Leute mit Stehplätzen reinpassen, dann ist das wirklich schon proppenvoll.

Bevor Paslay in seine Kabine verschwand, drückte er mir noch seine Plektron in die Hand und meinte, er hätte es nur zum warm spielen benutzt. Danke dafür.

Einige Zeit später kamen dann zwei junge Ladies auf die Bühne und stellten sich als das Gesangduo Roads & Shoes vor, bestehend aus der Gitarristin Johanna Eicker und der Cellistin Linda Laukamp. Obwohl ich schon manches Konzert gesehen habe, sagte mir dieser Support Act mal so gar nichts. Auch dachte ich mir, was macht ein Cello bei einem Country Konzert? Da war ich schon sehr gespannt, was das werden sollte.

Aber zu unserer sehr positiven Überraschung waren die beiden Kölnerinnen bei ihrem Heimspiel wirklich sehr sehr gut und so wie sie die Mischung aus Country, Pop und Folk gespielt haben, hatte wirklich was…

Jetzt war die Instrumentenzusammenstellung aus Cello, Gitarre, Ukulele und Klavier für ein Country Ding immer noch etwas komisch und überraschend, aber es passte. Ich habe schon Support Acts gesehen, die passten sowohl musikalisch, als auch von ihrer Klasse her, überhaupt nicht zu dem späteren Haupt Act, aber dieses Mal passte alles wie die Faust aufs Auge.

Zum Ende hin hatte ich wirklich nicht mehr das Gefühl, bei einem Support Act zu sitzen und wenn das der Fall ist, bin ich der Meinung, hat der Support Act alles richtig gemacht. Sie sagten auch, dass sie im Januar zum wiederholten Male den US-Countrysänger Charles Eston unterstützen dürfen und sich sehr darüber freuen. Auch das war für mich schon ein Anzeichen, dass die Beiden nicht schlecht sein können, wenn sie zum wiederholten Male gebucht werden.

Als „Roads & Shoes“ die Bühne verließen, folgte nach einer kurzen Pause der Haupt Act Eric Paslay, der zunächst einmal als waschechter Texaner mit seiner Gitarre und einem Glas Jack Daniels auf die Bühne kam. Mein Begleiter fragte mich schon: ,,Wo ist der Rest?“ Darauf musste ich zurückfragen: ,,Meinst du den Rest von der Band, oder den Rest Whiskey?“ Daraufhin mein Begleiter lachend: ,,Den Rest von Band, du A…“

Die Gruppe neben uns hatte schon sichtbar ihren Spaß an uns Beiden…

Schon bei den ersten Gitarrenklängen war uns Beiden klar, dass da keine Band und kein Background nötig war. Eric Paslay füllte mit seiner Stimme und seiner Persönlichkeit, aber auch mit seinem Witz die komplette Bühne aus und man spürte vom ersten Moment, dass er richtig Spaß und Bock hatte, an diesem Abend in Köln zu spielen und er deutete immer wieder an, wie stolz er war und auch überrascht, dass sein zweites Deutschlandkonzert ausverkauft war und dass die Fans teilweise seine Lieder mitsangen. Damit hatte er wohl überhaupt nicht gerechnet.

Jetzt ist Paslay wohl in Amerika eher der Typ, der für andere Künstler wie Willie Nelson, Sheryl Crow oder Amy Grant die Titel schreibt und selber weniger als Sänger Erfolg hat. Aber wenn man die Liste der Stars bedient, dann kam unmöglich schlecht sein. Und das stellte er in den knapp zwei Stunden, wo er auf der Bühne stand eindrucksvoll unter Beweis. Ich denke, er hätte auch noch zwei Stunden auf der Bühne gestanden, wenn ihm die Zuhörer noch ein paar Titel zugerufen hätte, die er hätte singen können, so viel Spaß hatte er an diesem Abend auf der Bühne.

Nach dem Auftritt fand wie üblich ein kleines Meet & Greet mit den Musikern statt und da gab es wieder einige spezielle Anekdoten.

Während wir in der Reihe standen und warteten, schnappte sich mein Begleiter den Roadie vom Paslay und fragte ihn nach der Whiskeymarke, weil er Paslay zu einem Drink einladen wollte. Aber was sagte der Roadie: ,,Wir haben noch eine volle Flasche in der Kabine, wenn du dran bist mit Autogrammen und Fotos, bringe ich ein Glas vorbei.“ Und genau das ist auch passiert, rundum haben sich alle scheckig gelacht und für das nächste Konzert von Paslay wurde schon eine Whiskeyverkostung klar gemacht.

Ich hatte meinen Spezialauftritt bei den Ladies von „Roads & Shoes“, wo ich um Fotos für meinen Blog gebeten habe und dann beiläufig gesagt habe, dass wir uns ja spätestens im Januar bei Charles Eston wieder über den Weg fahren würden, worauf die Cellistin Linda gesagt hat: ,,Ja schön, dass wir uns dann wiedersehen.“ Daraufhin sagte mein Begleiter: ,,Ja, an uns wirst du dich garantiert erinnern.“ Worauf ich dann noch einen drauf setzte: ,,Ja, so viele dicke mit nem Krüppel werden wohl kaum zum Konzert kommen…“ Die braven Ladies wussten nicht, ob sie geschockt sein sollten oder sich schlapp lachen sollten.

Eins ist aber mit Sicherheit gewiss, sowohl Eric Paslay, Roads & Shoes, als auch das Blue Shell werden uns nicht zum letzten Mal gesehen haben…

 

Als der „dicke Begleiter“ muß ich hier auch noch ein paar Worte einfügen.

Es gibt Abende, da hat man ein Konzert gesehen, es war ok, die Musik hat gefallen und man geht zufrieden nach Haus. Dann gibt es aber auch Abende, und das sind wirklich sehr sehr wenige, da berührt einen das Konzert, da bringen die Musiker Gefühle rüber und man wird nicht nur unterhalten sondern einbezogen in die Musik. Es kommt anders bei einem an, es geht tiefer und so bleibt ei solches Konzert auch länger im Gedächtnis, es spielt sich sozusagen in die Regionen, wo man es nicht mehr vergessen wird.

Solche einen Abend haben mir hier Roads & Shoes und Eric Paslay beschert. Dafür ein dickes Danke sehr.

Auch ein Danke ans Blue Shell, so unkompliziert haben wir selten den Umgang mit Rollstuhfahrern erlebt, kein „Da hinten könnt ihr hin“ in irgendeine Ecke. Nein, mitten drin, erste Reihe an der Bühne, so wie man es sich bei einem Konzert wünscht als Musikfan.


There are always concerts, where you arrive without any expectations. Then you experience something really good, that lingers in your memory, for a long time. That’s what happened to me and my companion in Cologne at the „Blue Shell“-club.

In a country forum I read about a concert by the Texan country singer Eric Paslay. I listened to some of his songs on YouTube and thought: „Hmm, could be interesting …“ And since I did not have too much to do on a holiday like All Saints Day…

Once at the „Blue Shell“, we were both a little surprised that a long queue stood in front of the club, waiting for admission. At the entrance there was a big sign that the concert was sold out. The lady at the entrance led us in front of everyone else into the bar and just said: „Find yourself a seat.“ My companion steered me with the wheelchair directly in front of the stage, struck the brakes and we had our seat.

On stage a gentleman with a cap grabbed the guitar for the soundcheck, saw us, came over (beaming with joy) and smirked: „Very nice to see you and thanks for coming!“ It was Eric Paslay himself who took time to greet me with a handshake! Eric Paslay was, like most North Americans, super loose and had no fear at all to approach and asked us where we came from, how we got to the concert, etc … he was somehow proud and surprised that his second concert in Germany was sold out. I should admit, that the „Blue Shell“ is not the biggest club at all (150-200 people fit in there with standing room).

Before Paslay disappeared, he pushed his plectrum into my hand and said that he had just used it for soundcheck.

Some time later, two young ladies came on stage and introduced themselves as the vocal duo „Roads & Shoes“, consisting of guitarist Johanna Eicker and cellist Linda Laukamp. I have seen many concerts. But I did not know this support act. But I definitely thought: what does a cello do at a country concert? I was very curious…

What can I say? The two women from Cologne were really great! They played cello, guitar, ukulele, and piano. A strange mix: surprising! But it worked out and was great!

In the end it didn’t feel as if it was a support act. They told us, that in January they were going to support US country singer Charles Eston and were very happy about it.

When „Roads & Shoes“ left the stage, there was a short break. Then Eric Paslay came on stage. As a true Texan, became with his guitar and a glass of Jack Daniels. My companion asked me: „Where is the rest?“ I asked back: „Do you mean the rest of the band, or the rest of the whiskey?“

With the first guitar sounds, both of us realized that there would be no band and no background would be needed. Eric Paslay filled out the entire stage with his voice and personality. His wit was charming and I could tell from the first moment that he really enjoyed playing in Cologne. He kept pointing out, how proud he was and that he was surprised that his second concert in Germany was sold out. Many fans sang along with his songs. He had not expected that at all. Because Paslay is a guy known in America, writing songs for artists like Willie Nelson, Sheryl Crow or Amy Grant.

During the two hours Eric Paslay was playing, he showed, what a great artist he was. I think he would have been on the stage for two more hours, if the audience had given him a few more titles to play. It was so much fun!

After the show a small meet & greet took place. As we stood in line waiting, my companion grabbed the roadie of Paslay and asked him about the whiskey brand Paslay had been drinking, because he wanted to invite Paslay for a drink. The roadie answered: „We still have a full bottle in the cabin when it’s your turn with autographs and photos, I’ll bring a glass.“ And that’s what happened. Everyone grinned mischievously. Paslay’s next concert will be supported by a whiskey tasting ;).

During my meet & greet with the ladies of „Roads & Shoes“, I asked for photos for my blog and then casually said, that we would meet again in January with Charles Eston, whereupon the cellist Linda said: „Okay, we’ll see each other again.“ Then my companion said: „Yes, we’ll remember you for sure!“ I added: „And you will remember us – there are not so many fat guys with a spastic coming to concerts …“ The two ladies did not know if they should be shocked or laugh out loud.

One thing is for shure: both Eric Paslay and „Roads & Shoes“, as well as the Blue Shell will not have seen us for the last time …!

 

As „the fat guy“ i have to say some words about thie evening myself.

There are evenings, you had a concert, got good music and drive home an satisfied.  But there are others concerts. and there are only a few few ones, which are different. At such concerts, the music touches you, it makes you emotional and you feel, that the musicians show there emotions. You are not only a listener, you are in this music. This kind of concert goes really deeper inside, it plays itself into a part of your head, where you never will forget it. This concert was such a one.

Roads & Shoes, Eric Paslay, thanks for sharing this evening with me, hope to see you again.

Also thanks to the Blue Shell. Never had it so umcomplicated with the Wheelchari, No „go over there in the corner“. No, first row with all the other fans, like real music fans like concerts.